Der Moslem führte für die Verweigerung des Handschlages religiöse Gründe ins Treffen. Aus Bosnien-Herzegowina gab es mittlerweile eine Entschuldigung.
Bei den Ausmusterungsfeierlichkeiten anlässlich der Übernahme der neuen Offiziere in das Bundesheer hat sich in Wiener Neustadt ein dort ausgebildeter Offizier aus Bosnien-Herzegowina geweigert, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) die Hand zu schütteln. Der Moslem führte religiöse Gründe ins Treffen, berichtete der „Kurier“ am Montag. Der Vorfall ereignete sich am Freitag im Vorfeld des „Tag der Leutnante“, wie Bundesheersprecher Michael Bauer am Dienstag sagte.
Der Rahmen für den nicht stattgefundenen Handschlag war eine Sponsionsfeierlichkeit der Theresianischen Militärakademie, im Zuge derer an sich jeder einzelne Leutnant zwecks Gratulation auf die Bühne tritt. Der bosnische Offizier hatte jedoch schon im Vorfeld angekündigt, Tanner nicht die Hand zu reichen, da ihm das aus religiösen Gründen nicht möglich sei.
Entschudligung aus Bosnien-Herzegowina
Der Mann wurde schließlich gar nicht auf die Bühne gerufen. Für ihn war die Zeremonie zu Ende, er erhielt keinen Akademiering und nahm Heeresangaben zufolge auch nicht am Festakt teil. Die Verteidigungsministerin habe dem Bosnier zudem „unmissverständlich erklärt“, was sie von der Aktion hält, betonte Bauer. Seitens Slaven Galic, dem stellvertretenden Verteidigungsminister von Bosnien-Herzegowina, gab es eine Entschuldigung, wie auch der „Kurier“ berichtete.
Insgesamt wurden beim „Tag der Leutnante“ am Samstag 72 Berufs- und 46 Milizoffiziere feierlich in die Truppe übernommen. Die Ausbildung zum Offizier an der Theresianischen Militärakademie beendete im Rahmen einer Zusammenarbeit mit den Armeen der Westbalkanstaaten heuer neben dem Soldaten aus Bosnien-Herzegowina auch eine Soldatin aus Montenegro. (APA)