Die Umweltministerin erhielt im westlichsten Bundesland 1790 Vorzugsstimmen, Parteichef Werner Kogler dagegen „nur“ 582. FPÖ-Chef Herbert Kickl war allerdings auch für Leonore Gewessler nicht einzuholen.
In Sachen Vorzugsstimmen hat Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) ihrem Parteichef Vizekanzler Werner Kogler in Vorarlberg klar den Rang abgelaufen. Sie erhielt 1790 Vorzugsstimmen, Kogler „nur“ 582. Speziell im Norden Vorarlbergs, wo Gewessler das umstrittene Schnellstraßenprojekt S18 abzuwenden versucht, war der Zuspruch der Grün-Wähler zu Gewessler sehr groß. Vorzugsstimmenkaiser auf den Bundeslisten war aber FPÖ-Chef Herbert Kickl (3521).
Die Vorzugsstimmen spiegelten wenig überraschend den Wahlausgang wider. Auf Kickl folgte ÖVP-Chef Karl Nehammer mit 2.052 Vorzugsstimmen, auch der designierte EU-Kommissar Magnus Brunner (ÖVP) wurde in seinem Heimat-Bundesland mit 1.103 Vorzugsstimmen von den Vorarlberger ÖVP-Wählern wertgeschätzt. Andreas Babler (SPÖ) wurde mit 1.116 Vorzugsstimmen bedacht, Beate Meinl-Reisinger (Neos) mit 1054. Bei den Grünen lag Justizministerin Alma Zadic (506) nicht weit hinter Kogler.
Brunner auf Landeslisten vorne
Rangverschiebungen auf den Regionalwahlkreis- und den Landeswahlkreislisten blieben aus. Auf Regionalwahlkreisebene eroberten die ÖVP-Kandidaten Norbert Sieber (5309, Vorarlberg-Nord) und Heike Eder (2642, Vorarlberg-Süd) Grundmandate für sich und ihre Partei. Dasselbe gelang Thomas Spalt (2588, Vorarlberg-Nord) und Manuel Litzke (1678, Vorarlberg-Süd) für die FPÖ. Die anderen Parteien verpassten auf Regionalwahlkreisebene Mandatsstärke, auch wenn etwa Nina Tomaselli (Grüne, 2140, Vorarlberg-Süd) und Johannes Gasser (Neos, 2134, Vorarlberg-Nord) über 2000 Vorzugsstimmen erreichten. Für den Bürgermeister von Hard bei Bregenz, den ehemaligen SPÖ-Landesparteichef Martin Staudinger, resultierten im Wahlkreis Vorarlberg-Nord 2.128 Vorzugsstimmen, für Neos-Landessprecherin Claudia Gamon ebenfalls im Wahlkreis Vorarlberg-Nord 1809 Vorzugsstimmen.
Auf den Landesparteilisten bekam Finanzminister Brunner mit 1835 Vorzugsstimmen den größten Zuspruch. Auch Tomaselli erhielt über 1000 Vorzugsstimmen (1217). (APA)