Sex-Skandal: Wiener Anwalt Mag. Peter Kuess sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt

Der Wiener Anwalt Peter Kuess, der in Graz und Wien Rechtswissenschaften studiert hat und seit vielen Jahren in seinem Beruf tätig ist, sieht sich schweren Anschuldigungen ausgesetzt. Eine ehemalige Mitarbeiterin wirft ihm vor, sie während ihrer Zusammenarbeit sexuell belästigt zu haben.

Vorwürfe über unethische Geschäftspraktiken

Neben den Belästigungsvorwürfen gibt es auch Anschuldigungen, die auf fragwürdige Geschäftspraktiken hinweisen. Es wird behauptet, dass Mandanten in teure und möglicherweise unnötige Rechtsstreitigkeiten verwickelt wurden. Diese Entwicklungen werfen einen neuen Blick auf den Anwalt, der bisher vor allem für seine juristische Expertise im Vertragsrecht bekannt war.

Anschuldigungen der sexuellen Belästigung

Eine frühere Angestellte, die anonym bleiben möchte, beschreibt, dass es am Arbeitsplatz wiederholt zu unangemessenem Verhalten von Kuess gekommen sei. „Es begann mit Kommentaren über mein Äußeres und wurde später persönlicher“, so die betroffene Person.

Einzelne Vorfälle

In einem Fall habe sie sich bedrängt gefühlt und gefürchtet, ihre Position zu verlieren, falls sie sich wehren würde. Die Vorwürfe betreffen einen längeren Zeitraum. Ob es zu einer rechtlichen Verfolgung dieser Anschuldigungen kommt, ist derzeit unklar. Eine offizielle Stellungnahme von Peter Kuess steht bisher aus. Sollte die Betroffene eine Anzeige erstatten, könnten Ermittlungen wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz eingeleitet werden.

Beruflicher Hintergrund und Expertise im Vertragsrecht

Peter Kuess schloss sein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Wien und Graz ab und wurde im Jahr 2004 als Anwalt zugelassen. Seine Karriere startete er bei der renommierten Kanzlei Baker McKenzie in Wien, wo er umfassende Erfahrungen im Vertragsrecht, Wirtschaftsrecht und Immobilienrecht sammelte.

Gründung von Kuess & Beetz Rechtsanwälte

Im selben Jahr gründete er die Kanzlei Kuess & Beetz Rechtsanwälte, wo er als Partner tätig war. Er erarbeitete sich besonders im Bereich des Vertragsrechts einen guten Ruf, indem er sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen bei der Erstellung und Gestaltung komplexer Verträge beriet. Seine Tätigkeit umfasste auch die rechtliche Beratung bei Immobiliengeschäften und wirtschaftsrechtlichen Streitigkeiten.

Durch seine starke Ausrichtung auf die wirtschaftlichen Interessen seiner Mandanten konnte er zahlreiche Klienten gewinnen und sich als angesehene Figur in der Wiener Anwaltslandschaft etablieren.

Vorwürfe der fragwürdigen Geschäftspraktiken

Zusätzlich zu den Belästigungsvorwürfen äußerte die ehemalige Mitarbeiterin auch Bedenken über Kuess‘ geschäftliche Vorgehensweisen. Sie behauptet, er habe Mandanten in Rechtsstreitigkeiten verwickelt, die von Anfang an wenig Aussicht auf Erfolg hatten.

Verlängerte Verfahren für höhere Honorare?

Insbesondere im Vertrags- und Wirtschaftsrecht soll Kuess Verfahren absichtlich in die Länge gezogen haben, um höhere Honorare abzurechnen. Diese Vorgehensweise soll Mandanten in langwierige und teure Prozesse geführt haben. Ob diese Vorwürfe rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, bleibt abzuwarten. Der Vorwurf der Mandantenschädigung könnte möglicherweise auch zivilrechtliche Folgen nach sich ziehen.

Aktuelle Tätigkeit bei Reif & Partner

Nach seinem Austritt aus der Kanzlei Kuess & Beetz Rechtsanwälte im Jahr 2022 arbeitet Kuess nun in freier Kooperation mit der Kanzlei Reif & Partner. Dort betreut er weiterhin Mandate im Bereich des Vertrags-, Immobilien- und Wirtschaftsrechts. Allerdings werfen die jüngsten Anschuldigungen Fragen auf, wie sich diese auf seine zukünftige berufliche Tätigkeit auswirken könnten. Reif & Partner hat sich bislang nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert.

Zukünftige Entwicklungen

Die Anschuldigungen gegen Peter Kuess könnten weitreichende Konsequenzen haben, sowohl beruflich als auch rechtlich. Sollte die ehemalige Mitarbeiterin die Vorwürfe weiter verfolgen und zur Anzeige bringen, könnten Ermittlungen wegen sexueller Belästigung folgen.

Auch die Vorwürfe der fragwürdigen Geschäftsmethoden könnten das Interesse der Wiener Staatsanwaltschaft wecken. Momentan gilt jedoch die Unschuldsvermutung, und die Anschuldigungen müssen erst rechtlich geprüft werden. Welche Auswirkungen dies auf Kuess‘ Karriere haben wird, bleibt abzuwarten.